Wer glaubt, dass „Trocknen“ nur mit dem Sommer in Verbindung gebracht wird, der täuscht sich gewaltig. Gerade im Winter herrscht in der Regel eine geringe Luftfeuchtigkeit, was den Trocknungsprozess des neu eingebauten Estrichs beschleunigt.
FLIESSESTRICH IN DER KALTEN JAHRESZEIT
Voraussetzung für eine effektive Trocknung ist natürlich, dass die Räumlichkeiten beheizt sind. Mittels „Stoßlüften“ kann sich die von außen einströmende Kaltluft im beheizten Innenraum erwärmen und dabei die Feuchtigkeit des Estrichs noch besser aufnehmen. Stoßlüften bedeutet, dass die Fenster in dem betreffenden Raum nicht über lange Zeit gekippt bleiben, sondern zum Lüften (vollständiger Luftaustausch) mehrmals am Tag etwa 10 Minuten vollständig geöffnet werden.
FLIESSESTRICH MEETS FUSSBODENHEIZUNG
Wird der Fließestrich auf einer Fußbodenheizung eingebaut, wird die Trocknung durch das Aufheizen des Estrichs nach Plan (Aufheizprotokoll) unterstützt. Beim andauernden Lüften wird die kalte Luft an der Estrichoberfläche erwärmt und kann gleich die Feuchtigkeit des Estrichs aufnehmen und nach außen transportieren. Beim beheizten Estrich ist damit ein kontinuierliches Lüften von Vorteil. Aber auch ein Stoßlüften ist möglich, wenn ein Auskühlen des Gebäudes aufgrund sehr niedriger Außentemperaturen befürchtet wird. Der Aufheizprozess ist vom Planer oder Bauherren zu überwachen.
UNSER TIPP:
Absolute Sicherheit, wann der Fließestrich ausreichend trocken ist und damit seine „Belegreife“ erreicht hat, also der Oberbelag verlegt werden kann, kann nur eine CM-Messung durch den Fachmann gewährleisten. Bei diesem Verfahren wird über eine Probenahme die Restfeuchte im Estrich gemessen, um – falls noch nötig – weitere Maßnahmen zur Trocknung zu ergreifen.