Gemeinsam mit der B+L Marktdaten GmbH hat der VDPM die aktuelle Estrich-Marktstatistik mit Ausblick für das laufende Jahr 2024 veröffentlicht. Die Branche kann sich dem Negativtrend der Baukonjunktur nicht entziehen und muss deutliche Rückgänge verzeichnen.
Insgesamt ist die Lage ist sehr ernst und wird sich wohl auch in der zweiten Jahreshälfte nicht bessern. Für den Gesamtmarkt in Deutschland rechnen die Experten von B+L bis zum Jahresende 2024 mit einem spürbaren Rückgang auf 2,7 Mio. m³ nach 3,4 Mio. m³ in 2023 (3,6 Mio. m³ in 2022). Das entspricht einem Minus von 19 Prozent. Von 2022 zu 2023 hatte der Rückgang noch bei 7,5 Prozent gelegen. Die massiven Rückgänge im Neubau, ausgelöst durch die gestiegenen Zinsen und Baukosten, erreichen in 2024 auch den Absatz von Estrichprodukten. „Die weiterhin niedrigen Genehmigungszahlen im Wohnbau, die im ersten Halbjahr 2024 im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 25,1 Prozent gesunken sind, lassen vorerst keine Erholung erwarten“, so die Einschätzung von B+L.
Das ganze Ausmaß wird deutlich in der Detailaufstellung nach Produkttypen. Es wird 2024 laut B+L Prognose keine einzige Estrichsorte ohne einen zweistelligen Absatzrückgang geben. Am meisten verliert Zementestrich (-22,7 Prozent), es folgen die Calciumsulfat-Fließestriche, bei denen das Minus je nach Art zwischen -21,9 Prozent und -18,7 Prozent liegt. Baustellen-Calciumsulfat-Estrich büßt 18,4 Prozent ein, Baustellen-Zementestrich 18,1 Prozent. Zementfließestrich verbucht einen Rückgang von -15,5 Prozent, Schnellestrich von -12,4 Prozent. Der Absatz aller sonstigen Estriche sinkt zusammen um 21,1Prozent.
Wie schon in den letzten Jahren bewegen sich die Marktanteile der verschiedenen Estrichtypen nur sehr wenig, die Reihenfolge bleibt unverändert. Konventioneller Zement-estrich liegt mit 1,15 Mio. m³ und einem Anteil von 42,1 Prozent weiterhin vorn, gefolgt von Calciumsulfat-Fließestrich mit 0,76 Mio. m³, das entspricht 27,6 Prozent Marktanteil. Die weitere Verteilung umfasst Calciumsulfatestrich mit 0,25 Mio. m³ (= 9,0 Prozent), Zementestrich (Sackware) mit 0,24 Mio. m³ (= 9,0 Prozent), sonstige Estriche mit 0,18 Mio. m³ (= 6,6 Prozent), Schnellestriche mit 0,10 Mio. m³ (= 3,9 Prozent) und Zementfließestrich mit 0,05 Mio. m³ (= 1,9 Prozent).
Grafiken ©VDPM