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FAQ

Planung / Konstruktion

Die hohe Biegezugfestigkeit von Fließestrich ermöglicht es, die Estrichdicke gegenüber konventionellen Estrichen um bis zu 20 % zu reduzieren.
Die Schichtdickenreduzierung ist eine optimale Voraussetzung für den Einsatz von Fließestrichen in der Sanierung. Zum einen gibt es für geringe Aufbauhöhen gute Lösungen und zum anderen werden bedingt hierdurch niedrigere Lasten eingebracht. Des Weiteren sind geringere Estrichdicken, in Verbindung mit einer Fußbodenheizung, flexibler in ihrer Regulierung, die Wärmabgabe ist bedeutend schneller. Dies wiederum zahlt sich in der Energieeinsparung aus. Die Trocknung des Estrichs ist bei geringerer Dicke ebenfalls schneller, das heißt, schnellerer Baufortschritt. Geringere Estrichschichtdicken bedeuten auch einen geringeren Materialeinsatz. Fazit: Schichtdickenreduzierung heißt Kostenoptimierung!
Die Estrichdicke ist abhängig von der Estrichkonstruktion, dem jeweiligen Verwendungszweck bzw. der zu erwartenden Verkehrslast. Die Estrichnenndicken sind der DIN 18560, Teil 2-7, geregelt. Estriche sollten immer nur so dick wie notwendig ausgeführt werden, die Estrichdicke kann auch über den Einsatz höherer Festigkeitsklassen reduziert werden. Weitere Hinweise für die Planung von Calciumsulfat - Fließestrich entnehmen sie bitte der Broschüre "Hinweise für die Planung".
Die Vorteile ergeben sich insbesondere bei großformatigen und diagonal verlegten Fliesen oder Natursteinbelägen in länglicher Form? Eine fugenlose Verlegung vereinfacht die Planung der Belagsflächen und spart damit Zeit und Geld für den Bauherren. Es müssen keine vom Belag abhängigen Fugen in der Estrichfläche geplant und angelegt werden. Zudem sieht ein fugenfreier Fliesenbelag deutlich eleganter und schöner aus. Die nicht, oder nur vereinzelt vorhanden Fugen bedürfen auch keine Wartung und Pflege.

Fugen sollen verhindern, dass trocknungsbedingte Verformungen von Estrichen wie Schwinden, Quellen oder "Schüsseln" in den Bodenbelag übertragen werden und dort Schäden verursachen. Da Fließestrich praktisch verformungsfrei austrocknet, sind auch keine entsprechenden Fugen erforderlich. Lediglich Bauwerksfugen, Bewegungsfugen bei größeren oder geometrisch ungünstigen Flächen, sowie bei Heizestrichen sind erforderlich. Weitere Hinweise hierzu finden Sie im Register Fugen.

Theoretisch ja, ist aber abzuraten. Um eine fachgerechte Fußbodenkonstruktion zu gewährleisten müssen mehrere, teilweise komplexe Punkte in der Planung und Ausführung berücksichtigt werden. Die Untergrundvorbereitung muss Ansprüche an den Wärme- und Schallschutz erfüllen. Die Estrichdicke muss in Abhängigkeit der Belastung (Verkehrslast) gewählt werden. Fugen müssen geplant und fachgerecht ausgeführt werden (z.B. zwischen beheizten und nicht beheizten Flächen). Insbesondere aus Gewährleistungsgründen raten wir Ihnen Ihre Fußbodenkonstruktion durch ein Fachunternehmen ausführen zu lassen.
Estrichleger, die Fließestrich ausführen finden Sie über unsere Mitgliedsfirmen (im Menüpunkt "Partner"), im Internet oder über Ihre örtlichen Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern.
Baustellen auf denen Fließestrich eingebaut wird, müssen nicht speziell vorbereitet werden. Je nachdem mit welchem System die Fachfirma arbeitet, kommt der Fließestrich entweder mit einem Silo, in dem sich das Estrichmaterial als Trockenmörtel befindet, oder mit dem Fahrmischer (Betonmischer) zur Baustelle. Bei beiden Systemen kommt eine Förderpumpe zum Einsatz, die den Fließestrich in das Gebäude fördert - und das auch über längere Strecken. Das Ergebnis sind saubere Baustellen, vor, während und auch nach dem Einbau von Fließestrich. Es muss nur genügenden Stellplatz für das Silo, oder die Anfahrt des Fahrmischers zur Verfügung stehen. Wird Trockenmörtel aus dem Silo verbaut, muss ein 400 V 36 A Stromanschluss vorhanden sein und es ist ein Wasseranschluss mit genügen Wasserdruck und Querschnitt (3/4 Zoll) notwendig.
Fließestriche können auch bei Sanierung- und Renovierungsmaßnahmen eingesetzt werden. Durch die Möglichkeit die Estricheinbaudicke mit Fließestrich, gegenüber herkömmlichem Estrich zu reduzieren, können häufige Probleme mit der zu geringen Aufbauhöhe kompensiert werden. Zu beachten ist z. B. bei Holzbalkendecken, dass diese statisch so ausgelegt sind um die dann zusätzliche Last des Estrichs tragen zu können.

Calciumsulfatfließestriche sind neben der Anwendung im Wohnungsbau auch für höher belastbare Bereiche z.B. im Gewerbebau geeignet. Wichtig ist aber eine individuelle objektbezogene Planung. In Abhängigkeit der Verkehrslasten kann die jeweilige Konstruktion (Verbundestrich, Estrich auf Trennschicht oder auch schwimmender Estrich) gewählt werden. Das BEB-Hinweisblatt "Höher belastbare Calciumsulfatestriche im Gewerbebau" (Stand: Januar 2007) gibt zu dieser Thematik weitere Informationen. Dieses Hinweisblatt beschreibt folgende Einsatzbereiche: Ladengeschäfte, Warenhäuser, Supermärkte, Möbelhäuser, Lagerhallen mit leichter Beanspruchung, Lagerhallen mit schwerer Beanspruchung (nur im Verbund). Ausgeschlossen hierbei ist der Einsatz von Calciumsulfatfließestrich in Räumen in denen wässrige Flüssigkeiten anfallen, wie z. B. Großküchen Fleischereinen o.ä. aber auch Garagen. Für Zementfließestrich gelten die gleichen Regeln wie für herkömmliche Zementestriche, diese können auch in Räumen eingesetzt werden in denen Flüssigkeiten anfallen.

In der DIN EN 13813 und der DIN 18560 sind die wichtigsten Regeln und Grundlagen für die Eigenschaften, die bestimmungsgemäße Anwendung und den fachgerechten Einbau von Estrichen beschrieben. In detaillierten Arbeits- und Hinweisblättern der einschlägigen Verbände wie z. B. des BEB (BUNDESVERBAND ESTRICH UND BELAG e. V.) sind zahlreiche Hinweise rund um das Bauteil Estrich und die angrenzenden Gewerke enthalten.