Lüftung
Fließestriche zeichnen sich durch ein schnelles, spannungsarmes Erhärten aus. Hierdurch sind sie weitgehend unempfindlich gegenüber Zugluft. Ein Absanden der Estrichoberfläche oder ein Schüsseln aufgrund zu früher Lüftung gibt es im Gegensatz zu konventionellen Zementestrichen nicht. Dennoch sollten ein paar Aspekte bei der Lüftung beachtet werden:
- 24 Stunden lang nach dem Estricheinbau Räume nicht belüften, um dem Estrich ausreichend Zeit zum Abbinden zu geben.
- Anschließend, wenn der Estrich begehbar ist, kann mit dem Lüften begonnen werden. Damit wird auch ein weiteres Niederschlagen von Kondenswasser, z.B. an Fenstern, vermieden.
- Nach zwei Tagen ist Zugluft nicht mehr schädlich, sondern im Gegenteil zur schnellen Trocknung des Estrichs sogar erwünscht (Fenster und Türen weit öffnen).
Eine gute Lüftung ist Voraussetzung für eine schnelle Trocknung des Estrichs. Die Luft kann nur eine begrenzte Menge an Wasser aufnehmen. Mit der Lüftung wird die verbrauchte, feuchte Luft durch frische, trockenere Luft ersetzt. Der Estrich kann die Feuchtigkeit an die frische Luft abgeben und trocknen. Ohne Luftwechsel kann ein Baustoff, wie z. B. ein Estrich, nicht trocknen. In der Tabelle sind Angaben gemacht, wie sich die Fensterstellung eines Raumes auf die Häufigkeit des Luftwechsels auswirkt.
Selbstverständlich ist darauf zu achten, dass kein Niederschlagswasser durch die geöffneten Fenster und Türen eindringen kann. Auch darf eine zugehängte Fassade die Lüftung nicht verhindern oder die Estrichfläche durch Lagerung von Baustoffen o.ä. abgedeckt werden.
Wenn bei feuchter Witterung das Gebäude nicht beheizt ist, kann auch eine gute Lüftung nicht für eine schnelle Trocknung des Estrichs sorgen. Dann bietet sich eine technische Bautrocknung an, siehe Abschnitt Trocknung.