Fußbodenheizung
Besonders bei Fußbodenheizungen bieten sich Fließestriche aufgrund der optimalen Heizrohrumschließung, der hohen Wärmeleitfähigkeit und der geringen Estrichnenndicke besonders an. Der Fließestrich nimmt die Wärme schnell von den Heizrohren an und gibt sie unverzüglich an den Oberbelag bzw. an die Raumluft weiter. Hierdurch erhält man einen Heizestrich, der energieeffizient ist und schnell auf Temperaturveränderungen reagieren kann. Darüber hinaus begünstigt das bei Fließestrich frühzeitige Aufheizen (nach 4 – 7 Tagen nach Einbau) einen schnellen Bauablauf. Bei Zementestrich darf frühestens nach 21 Tagen mit dem Aufheizen begonnen werden. Weitere Informationen finden Sie auch in dem Merkblatt "Calciumsulfat-Fließestriche auf Fußbodenheizung"
Fließestriche besitzen im Vergleich zu anderen Estricharten aufgrund ihres dichten Gefüges einen sehr geringen Wärmedurchlasswiderstand. Das heißt, die Wärme gelangt vom Fußbodenheizungsrohr sehr schnell an die Estrichoberfläche. Hierdurch kommt ein Heizestrich in Kombination mit einem Calciumsulfat-Fließestrich mit niedrigeren Vorlauftemperaturen aus als andere Estriche und ist flexibler regelbar. Der Grund hierfür liegt in der guten Wärmeleitfähigkeit von Fließestrichen, der hundertprozentigen Rohrummantelung (guter Wärmeübergang vom Heizrohr zum Estrich) und der reduzierten Estrichdicke von 35 bis 40 mm über dem Heizrohr gegenüber konventionellen Estrichen mit einer Rohrüberdeckung von mindestens 45 mm. Weitere Informationen finden sie auch in der Veröffentlichung "Optimierung von Fußbodentemperierung durch Calciumsulfatfließestriche"
Bei der Verlegung von Fließestrichen muss darauf geachtet werden, dass die Rohre mit Wasser gefüllt und am Untergrund (Dämmschicht) ausreichend befestigt sind, damit sie beim Einbau des Estrichs nicht aufschwimmen. Fließestriche können bereits 4-7 Tage nach der Verlegung aufgeheizt werden. Dies begünstigt auch ein schnelles Trocknen des Estrichs. Hierzu ist auch für ausreichende Lüftung zu sorgen (Fenster auf!). Mit dem Lüften kann sogar schon nach dem zweiten Tag begonnen werden. Vor der Belagsverlegung muss die Restfeuchte eines Estrichs mit dem CM-Gerät überprüft werden. Fließestriche als Heizestriche können belegt werden, wenn die Restfeuchte kleiner oder gleich 0,5 CM-% ist.
Ja, das ist möglich. Aufgrund der hohen Wärmeleitfähigkeit sind Fließestriche sowohl zum Heizen (Heizestrich) als auch zum Kühlen sehr gut geeignet. Grundsätzlich ist bei allen Estrichen, die zur Kühlung eingesetzt werden, darauf zu achten, dass kein Kondenswasser am Fußboden entstehen kann. Hierzu wird die Kühlung mit Hilfe von kontinuierlicher Prüfung der Bodentemperaturen und der Luftfeuchte gesteuert.
Fließestriche können auch auf Elektrofußbodenheizung verlegt werden. Dabei sind alle Randbedingungen zu erfüllen, die auch für Fließestriche auf Warmwasserfußbodenheizung gelten. Darüber hinaus darf der Estrich nicht über 55°C erwärmt werden, da er sonst Schaden nehmen kann. Zur Temperaturkontrolle ist ein Bodenthermostat am Heizelement anzuordnen. Es besteht jedoch generell bei Elektrofußbodenheizung die Gefahr der Überhitzung, wenn der Estrich mit wärmedämmendem Material abgedeckt wird (z.B. Schrank ohne Füße, Wäsche, Matratze) und der Bodenthermostat sich nicht unmittelbar unter der Abdeckung befindet. Um eine Überhitzung zu vermeiden, muss der Nutzer des Estrichs darüber informiert sein und sein Wohnverhalten darauf abstimmen. Bei der Verlegung von Elektrofußbodenheizung auf einen jungen (Fließ-) Estrich (Fliesenheizung) besteht darüber hinaus die Gefahr, dass der Estrich bei Belagsverlegung noch nicht die erforderliche Belegreife erreicht hat, da er nicht wie normale Heizestriche trockengeheizt werden kann. Dies kann dann zu späteren Formänderungen und Schäden führen.